»Klangwelten der Psalterharfe«
mit Dieter Petzold
Dieter Petzold erzeugt mit seinem Psalterium, einem Instrument, bei dem 123 Saiten über einen Resonanzkörper aus Holz gespannt sind, warme, transparente Töne, die berauschen. Seine Virtuosität und ausgeprägte Gabe zur Improvisation beeindruckt ebenso wie seine empathische Fähigkeit, Musik in Echtzeit publikumsnah zu spielen. Sein Spiel auf diesem biblischen Instrument lässt eine Magie entstehen, die den Zuhörer auf eine Reise in die Welt des Klanges einlädt.
Dieter Petzold wurde 1952 in Hoya an der Weser geboren. Seine künstlerische Neigung erbte er von seinem Vater, einem begnadeten Pianisten, Gerhard Petzold, den er mit 11 Jahren verlor. Seine Mutter und seine fünf Geschwister hatten ein erschwertes Leben, ein Studium war somit ausgeschlossen. Er war ein rebellierender Jugendlicher.
1970 gründete Dieter Petzold mit Freunden Uwe Mothes, Diddi Hoffmann und Jürgen Kahlert seine erste Band »Anti Apex«. Die Band setzte sich zunächst mit der Experimentalmusik Psychodelic auseinander. Im Selbststudium erarbeitete er sich Musikgeschichte und den Bereich Musikalische Akustik. Nach intensiver Auseinandersetzung mit experimenteller Klangkunst spezialisierte er sich auf die Psalterien. Prof. Hans Peter Reinecke, heute Universität der Künste in Berlin übernahm 1984 seine Betreuung. Einzelunterweisung erhielt er von dem großen Munir Baschir, dem König der Laute, in Bagdad
Das orientalische Kanun, sprich Psalterharfe, entwickelte Petzold in Europa zu einem Impulsgeber in der modernen Klangkunst. 1986 präsentierte er seine Arbeit auf der Kunstmesse Art de Cologne. 1987 erfolgte bei Jupiter Records in München die Tondokumentation »Sequencia« als aufwändiges Album, der Vertrieb lag bei der Deutsche Grammophon: Bestell-Nr. 835021-1. Mit der Deutschen Welle / Rias Berlin TV entstand die Kulturdokumentation über Mesopotamien und den mittleren Osten auf den Spuren des Kanuns.
Konzert fand am 15. Oktober 2011 in der art Kapella statt.
Zitat: LVZ vom 16.10.2011 Daniel Kaiser
»Das Konzert endete schließlich mit Petzolds 30-minütigem Meisterwerk »Zyklus«. Mit sanften, teils flinken Fingern näherte sich der Solist dabei der musikalischen Umsetzung des Themas Zeit.
Er präsentierte höchste Dichtkunst, verpackt in die unendlich reichhaltige, handgemachte Sprachvielfalt schwingender Saiten.«